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Was ist Pointillismus?


Gemälde mit dem Titel "Nuit bleue" von Jonathan Pradillon, das einen in der Nacht schimmernden Baum darstellt.

Der Pointillismus, eine Kunstrichtung in der Malerei, beruht auf einer Maltechnik, bei der kleine, nebeneinander liegende Farbflächen anstelle von Farbmischungen verwendet werden. Dieser Ansatz, der bereits mindestens seit dem 16. Jahrhundert existiert, wurde in den 1880er Jahren von Georges Seurat weiterentwickelt und von Kritikern eher abwertend als Pointillismus bezeichnet. Paul Signac theoretisierte sie unter der Bezeichnung "Divisionismus".


Einige Jahre lang begeisterten Signacs Verfahren und Theorie vor allem in Frankreich und Belgien Maler wie Camille Pissarro, Maximilien Luce und Theo van Rysselberghe, die einer Kunstrichtung namens "Neoimpressionismus" zugerechnet wurden. Diese Kunstrichtung entstand sowohl aus dem Impressionismus als auch aus den optischen Forschungen von Michel-Eugène Chevreul und den Schriften von Charles Blanc. Allerdings zog sie auch den Sarkasmus von Paul Gauguin auf sich.


Die Entstehung des Pointillismus


Der Pointillismus, eine innovative Kunstbewegung des 19. Jahrhunderts, entstand aus der Begegnung von Wissenschaft und Kunst. Er wurde von Künstlern wie Georges Seurat und Paul Signac geprägt und stellte einen Wendepunkt in der Geschichte der Malerei dar. In diesem Artikel untersuchen wir, wie der Pointillismus entstand und sich zu einer eigenständigen Kunstbewegung entwickelte.


Die Anfänge des Pointillismus lassen sich bis zu den Anfängen der Pinselstrichmalerei zurückverfolgen, einer Technik, die bereits im 16. In den 1880er Jahren wurde sie jedoch von Georges Seurat zu einem klar definierten System ausgebaut. Sein monumentales Gemälde "Un dimanche après-midi à l'Île de la Grande Jatte", das 1886 auf der letzten Ausstellung der Impressionisten gezeigt wurde, gilt als Manifest der aufkommenden Bewegung.


Der Pointillismus unterscheidet sich von den traditionellen Techniken der Farbmischung durch die Verwendung kleiner, nebeneinander liegender Bereiche mit reinen Farben. Paul Signac, ein starker Befürworter der Bewegung, theoretisierte diesen Ansatz unter dem Namen "Divisionismus". Diese Theorie stützte sich auf eine wissenschaftliche Sicht von Farbe und Kontrast und behauptete, dass das Platzieren der Farbe in der Mitte des Farbstrahls von Weiß bis Schwarz ihr maximale Sättigung, Kraft und Schönheit verleiht.


Die Gründung der Société des artistes indépendants im Jahr 1884 vereinte Seurat, Signac, Camille und Lucien Pissarro sowie eine kleine Gruppe von Anhängern, die ihre künstlerische Vision teilten. Sie erhielten den Spitznamen "Neoimpressionisten", obwohl der Begriff ursprünglich eher abwertend von dem Kunstkritiker Félix Fénéon verwendet wurde.


Der Pointillismus eroberte schnell die Kunstszene, insbesondere in Belgien dank Émile Verhaeren, der Seurat einlud, in Brüssel neben der luministischen École de Pointillisme de Paris (EPP) auszustellen. Die Bewegung breitete sich dann dank Henry Van de Velde auch nach Deutschland aus.


Nach dem frühen Tod von Georges Seurat im Jahr 1891 übernahm Paul Signac die Bewegung und entwickelte sie weiter. Die Künstler des Neoimpressionismus erforschten verschiedene Arten des Malens und verwendeten unter anderem größere Pinselstriche.

Ende des 19. Jahrhunderts machte der Pointillismus allmählich anderen Kunstbewegungen Platz. Dennoch wirkte sich sein Einfluss auf Künstler wie die Fauvisten, die deutschen Expressionisten und die Vorläufer der Abstraktion aus und prägte so die Kunstgeschichte nachhaltig.


Der Pointillismus ist eine bemerkenswerte Kunstbewegung, die aus dem Zusammentreffen von wissenschaftlicher Strenge und künstlerischem Ausdruck entstand. Er revolutionierte die Art und Weise, wie gemalt wurde, und hinterließ ein dauerhaftes Erbe in der Entwicklung der modernen Kunst. Auch heute noch inspiriert und fasziniert der Pointillismus Künstler und Kunstliebhaber auf der ganzen Welt.

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